Im Deutschunterricht lasen wir in diesem Schuljahr „Nathan der Weise“ von Gottfried Ephraim Lessing. Wir, die Klasse 9/4, hatten das Glück, dass das Drama, das Lessing 1779 veröffentlicht hat, im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden in dieser Spielzeit aufgeführt wird. Am Montag, den 29. Oktober 2018, hatten wir daher die Möglichkeit, das Stück auf der Bühne zu erleben. Wir waren schon gespannt, wie das Jerusalem des Jahres 1192 und der kluge Jude Nathan dargestellt werden würden.
In dem Stück geht es darum, wie der Jude Nathan die Christin Recha, die als Kleinkind ihre Eltern verloren hat, bei sich aufnimmt und erzieht. Ein junger Tempelherr rettet sie aus einem Feuer und verliebt sich in sie. Anhand dieser Geschichte stellt Lessing seine Idee von der Toleranz zwischen den Religionen dar.
Als wir das Theater betreten, überrascht uns das Bühnenbild. Es hat so gar nichts von Jerusalem. Ein langer Tisch und Stühle, alles in grau-schwarzen Tönen. Jerusalem, das wir uns beim Lesen vorgestellt hatten, zeigt das Bühnenbild nicht. Aber dann geht es los und der Text des Dramas steht im Vordergrund. Und so wird deutlich, dass die im Stück dargestellten Streitigkeiten um die „richtige Religion“ auch heute noch immer aktuell sind. Daher passt das Bühnenbild dann doch sehr gut, da diese Streitigkeiten in vielen Umgebungen möglich sind. Die Schauspieler spielen mit viel Energie und zeigen uns, wie Vorurteile überwunden werden können, bis zum versöhnlichen Ende.
Uns hat das Stück gefallen, besonders weil die Schauspieler toll gespielt haben. So war es für uns ein interessanter Theaterabend, der uns das Drama noch besser verständlich gemacht hat.
Wencke Nebel/ Emma Wirth (9/4)