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Von Fremden zu Freunden in acht Tagen – Deutsch-Französischer Schüleraustausch 2025

Es ist der wohl spannendste Moment beim Schüleraustausch – die erste Begegnung mit der Person, mit der man die kommende Woche verbringen wird. Und so standen zwölf Schülerinnen und Schüler unseres Gymnasiums am Abend des 14. Mai 2025 gespannt am Dresdner Hauptbahnhof und warteten auf die Ankunft der Gäste aus dem französischen Asnières-sur-Seine, einem Vorort der Hauptstadt Paris. Da man bereits über Chats und Mails Kontakt hatte, war das Eis schnell gebrochen, und die Austauschwoche konnte beginnen.

Offiziell begann der Austausch dann am Donnerstagmorgen mit einem gemeinsamen Frühstück in der Schule. Nach einigen kurzen Spielen kannte man sich schon besser und die Gruppe wuchs zusammen. Den restlichen Vormittag verbrachten deutsche und französische Schüler gemeinsam im Unterricht. Beim Bowlingspielen am Nachmittag so wie dem gemeinsamen Abendessen lernten sich alle noch besser kennen und freuten sich auf die weitere gemeinsame Zeit.

Am Freitagmorgen trafen wir uns nicht in der Schule sondern am Dresdner Hauptbahnhof, um gemeinsam nach Leipzig zu fahren. Nach einer Besichtigung des berühmten Völkerschlachtdenkmals konnten sich alle beim Lunchbuffet in der Leipziger Innenstadt stärken. Während einer Führung durch das Zeitgeschichtliche Forum am Nachmittag lernten auch die deutschen Schülerinnen und Schüler noch viel über die Geschichte unseres Landes. Die anschließende Freizeit stand dann noch für individuelle Aktivitäten zur Verfügung, bevor es am Abend mit dem Zug wieder zurück nach Dresden ging.

Das Wochenende stand dann ganz im Zeichen der Gastfamilien. Beim Wandern in der Sächsischen Schweiz oder Paddeln im Spreewald lernten unsere französischen Gäste auch noch andere Facetten von Deutschland und unserer Region kennen.

Am Montag und Dienstag nahmen die binômes franco-allemands wieder gemeinsam am Unterricht teil, hatten aber im Hinterkopf auch die Aufgabe, einen Beitrag für den Abschlussabend vorzubereiten, mit dem wir die Austauschwoche gemeinsam ausklingen lassen wollten. Davor standen an den jeweiligen Nachmittagen aber auch noch weitere Unternehmungen wie eine spannende Tour durch die Dresdner Neustadt und eine Führung durch die weltbekannte Semperoper an.

Schon war der Abschlussabend gekommen und alle Austauschteilnehmer und die Gastfamilien trafen sich in der Schule, um bei einem kleinen Programm die Woche Revue passieren zu lassen. Vor allem beim abschließenden Karaokesingen konnte man sehr gut sehen, dass aus den 22 deutschen und französischen Schülerinnen und Schülern 22 Freunde geworden waren.

Umso tränenreicher war der Abschied am Mittwochmorgen. Keiner wollte sich so richtig von seinem Austauschpartner trennen, und so blieb man bis zur endgültigen Abfahrt des Zuges zusammen. Zum Glück ist es auch nur ein Abschied auf Zeit, denn im September fahren wir zum Gegenbesuch nach Frankreich und freuen uns schon jetzt auf eine fantastische gemeinsame Woche.

 

Dresden trifft Paris – ein bunter Moment

Wir kamen aus Ländern, nicht ganz wie ein Paar,

doch waren uns plötzlich erstaunlich nah.

À Leipzig, on grimpe le monument géant,

on rigole, on souffle – c’était impressionnant.

 

In Dresdens Altstadt, da schlenderten wir,

mit Blick für das Schöne, mit Lachen und Gier.

Des boutiques vintage, des fringues, des trésors,

on dit “c’est stylé” – und ziehen los sofort.

 

Beim Paddeln lief Wasser in manche Schuh’,

doch alle sangen und lachten dazu.

Sur l’eau, on rame, un peu de travers,

mais l’amitié flotte – légère comme l’air.

 

Wir wanderten Hügel, wir staunten im Wald,

die Zeit war lebendig, das Wetter oft kalt.

On partage le pain, les blagues, les idées,

et même les silences – tout est amitié.

 

Beim Bowling flog manches vorbei am Ziel,

doch Freude war echt, und Applaus gab’s viel.

Strike ou pas, tout le monde était là,

et le bonheur ne comptait, pas les dégâts.

 

In der Neustadt war alles so farbig und frei,

wir fühlten uns jung, und die Sorgen verzeiht.

On regarde les murs, les lampes, les gens,

on se dit “c’est fou”, et le cœur est content.

 

Und irgendwann wussten wir gar nicht mehr,

welch’ Sprache wir reden – das Mischen fiel schwer.

Doch gerade das machte uns irgendwie reich:

Ein bunteres Wir gibt’s selten zugleich.

 

Français, Deutsch, maybe a bit of English too,

mais ce qui compte, c’est juste: me and you.

Von Flora Doms (10/3) und Océane Amoussou (Asnières-sur-Seine)