Ein, zwei Tage nach dem diesjährigen “Weg der Erinnerung” ist es noch nicht schwer, sich daran zu erinnern und davon zu berichten. Doch was ist mit Ereignissen, die so weit zurückliegen, dass wir an ihnen gar nicht selbst teilhatten, was ist mit Menschen, die wir nicht persönlich kennen gelernt haben? Einen „Weg der Erinnerung“ beschritten die katholischen Religionsschüler der 10. Klassen unserer Schule am vergangenen Sonntag, den 12.11.2017. Gemeinsam mit Schülern des Kreuz-, des St.-Benno-Gymnasiums und Jugendlichen der Katholischen Herz Jesu Gemeinde auf der Borsbergstraße gestalteten sie die erste Station der Fahrradrundtour, die an das Schicksal jüdischer Menschen unserer Stadt erinnert. In diesem Jahr stand der Weg unter der Überschrift: „Engagiert!" Er stellte jüdische Bürger in den Mittelpunkt, die sich für unsere Stadt und unser Land einsetzten. Mit selbst geschriebenen Texten erinnerten unsere Schüler anschaulich an das Leben von Georg Arnhold und schlüpften sogar selbst in die Rolle des Bankiers, dem Dresden u.a. das Arnhold-Bad zu verdanken hat. Es wurde deutlich, dass es für Georg Arnhold selbstverständlich war, sich in zahlreichen Vereinen für alle Bürger der Stadt sozial zu engagieren, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Glauben. Besonders war sein Einsatz für die Internationale Friedensbewegung, in einer Zeit des aufkommenden Nationalismus. An allen Stationen war es schön zu erleben, welch individuelle und kreative Zugänge junge Menschen zur Vergangenheit und zu historischen Persönlichkeiten finden und so aktiv dazu beitragen, die Erinnerung an sie wach zu halten. Dabei trotzten sie tapfer der Kälte.
(Fr. Wenzel)
Vielen Dank an die katholischen Religionsschüler der Klasse 10 für diesen sonntäglichen Einsatz sowie an Frau Wenzel, die das Projekt vorbereitete und begleitete!