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Eindrücke vom "Weg der Erinnerung" 2018

Waren es sonst markante Gebäude und Orte Dresdens, so waren in diesem Jahr, abgesehen von Kreuzkirche, Versöhnungskirche und Synagoge, „alltägliche“ Dresdner Straßen Schauplatz von vier Stationen des „Weges der Erinnerung“. Zahlreiche Anwohner schauten interessiert (und vielleicht verwundert) aus ihren Fenstern, als sich eine große Gruppe Fahrradfahrer näherte, ihre Gefährte abstellte und kurzen, von Dresdner Schülern erdachten und verkörperten Szenen und Geschichten jüdischen Lebens lauschte. In diesem Jahr war "Der 9. November 1938 in Dresden" Thema des "Weges der Erinnerung".

Erneut waren BeBe-Schüler aktiv dabei. Die katholischen Religions-Schüler der Klasse 10 spielten vor dem Haus der Hans-Böheim-Straße 2 die Geschichte Aron Höxters, der in der Reichspogromnacht in den Morgenstunden des 10. Novembers 1938 verhaftet und nach Buchenwald verschleppt wurde. Als gebrochener Mann kam er in dem Bewusstsein nach Hause, in der "Mausefalle" zu sitzen und dass die Ausreise aus Deutschland nun unumgänglich sei. Trotz aller Bemühungen erhielt die Familie keine Visa für die USA. Aron Höxter wurde später mit seiner Frau nach Riga deportiert.

Ein ernstes Thema – immer wieder kam der Applaus der Zuhörer zögerlich, vom Spiel der Schüler einerseits beeindruckt, ergriffen andererseits vom Inhalt des Vorgetragenen.

Mildes Wetter, eine straffe Organisation samt gut durchdachter Route sowie bedachte Teilnehmer machten den Tag zu einem lehrreichen Erlebnis. Unsere Schüler übten sich dabei sogar im Tandemfahren.

Ihre eigenen Eindrücke beschreiben sie so:

"Der Weg der Erinnerung hat mich berührt und sensibilisiert für die Stolpersteine. Beeindruckt hat mich, dass der Feuerwehrmann unter eigener Verantwortung in der Öffentlichkeit den Davidstern zu sich nach Hause gefahren und versteckt hat."

"Beim Weg der Erinnerung habe ich gelernt, wie ungerecht und ungerechtfertigt die Festnahmen zur Reichspogromnacht waren. Beeindruckt hat mich, das tatsächlich sehr viele - junge wie alte - Menschen da waren." (laut Angaben der Polizei: 350 Teilnehmer)

"Am Weg der Erinnerung habe ich gelernt, dass nicht alle vom Nationalsozialismus beeinflusst waren. Beeindruckt hat mich die Menge der Menschen, die dabei waren und damit eine klare Meinung geäußert haben."

Vielen Dank an Frau Wenzel und die sechs Schüler des katholischen Religionsunterrichts Klasse 10 für ihr Engagement!